fraupunkt geht ihren eigenen Weg !




Kennt Ihr das ? Das Gefühl nicht verstanden zu werden ? 

Ich hatte schon in meiner frühen Kindheit Entzündungen. Viele virale Infekte, aber auch Gelenkschmerzen. Mein Immunsystem hatte eben mit vielen Baustellen zu tun. Mein Handgelenk war manchmal so entzündet, dass ich die Türklinke nicht hinunterdrücken konnte. Aus dieser Zeit kann ich als Rechtshänder auch immer noch ziemlich gut mit der linken Hand schreiben. Die braune Schiene, die ich oft im Frühling trug (typische kalt-feuchte Jahreszeit für Rheumatiker) habe ich immer noch. Ich wurde im Turnen dispensiert (sieht man immer noch in meinen Zeugnissen) oder musste Handstand, Ringeturnen usw. - alles was das Gelenk belastet - auslassen. Was mich auch wieder belastete - denn ein Teenager will auf keinen Fall in der Klasse auffallen oder anders behandelt werden. Kein Arzt diagnostizierte Rheuma. Ich wurde eher als Psychosomatikerin abgestempelt.

Mit 24 Jahren kriegte ich den nächsten, grösseren Schub. Zum ersten Mal wurde die Diagnose gestellt (Inselspital Bern) und ich kriegte auch tatsächlich Hilfe in der Ergotherapie und vom Arzt. Ich war nämlich mitten in meiner Zweitausbildung zur Kindergärtnerin und hatte Mühe mit der Schere für die ganze Klasse 20-30 verschiedene Sujets auszuschneiden. Die Fingergelenke entzündeten und ich kriegte eine Spezialschere, die mit der ganzen Hand gehalten wird und vom Doc eine Kortisonspritze ins Handgelenk.Ich wurde aber nicht weiter betreut und das Rheuma konnte seine Schäden anrichten. Meine Erkrankung ist nahe verwandt mit Spondylitis ankylosans besser bekannt unter dem Namen Morbus Bechterew - also eine entzündliche Erkrankung der Gelenke und der Wirbelsäule - kann in meinem Fall aber auch innere Organe oder die Augen befallen (Psoriasis-Arthritis).

Jetzt als reifere Frau schlägt das Rheuma zu. Entzündet mein Illiosakralgelenk (im Po !)und der L5/S1 Wirbel hat sich so verformt, dass er meinen Beinnerv immer wieder einklemmt. Eine Operation(Bandscheiben-Cache ALIF) fällt langsam weg, weil auch die anderen Bandscheiben Schaden genommen haben (typischer Morbus Scheuermann als Kind).

JETZT beginnt MEIN ganz eigener WEG. 





Ich merkte schnell, dass beim Arztbesuch wieder das Gefühl aufkam nicht verstanden zu werden. Mein Verständnis von "helfen" bezieht sich auf den ganzen Menschen und nicht nur auf Medikamente verabreichen und basta. 

Ich recherchierte im Netz und stiess auf einen Artikel, der vorschlug, bei einem Rheumaschub auf die Ernährung zu achten. Sogar die Rheumaliga, bei der ich Mitglied bin, ist etwas distanziert bei der Ernährungsfrage. WHAT ? 

Jetzt war ich wirklich hellhörig. Schlug mir doch der Rheumatologe vor, eine Immunsuppressiva-Infusions-Therapie zu machen. Zur Zeit das teuerste Medikament, welches auf dem Markt ist (Biologika). Die Krankenkasse hat die Kostengutsprache übernommen, die Bluttests waren gemacht und fraupunkt machte einen Rückzieher. Selbstverständlich werde ich vielleicht einmal mega froh sein, dieses Wässerchen in mich reinfliessen zu lassen. Aber vorher probiere ich noch ganz Vieles selber aus ! Ich begann meine Ernährung umzustellen. Ich lernte super hilfreiche Blogs kennen, wie z.B. HIER von Petra Müller, die auch von rheumtoider Arthritis betroffen ist. 

Ich fand eine gute Sendung auf NDR - die "Ernährungs-Docs" - die genau diesen Therapieansatz verfolgen. Hier der Link dazu: Klick-Klick .

Nun ernähre ich mich seit gut einem Monat mit "anti-entzündlichen Nahrungsmitteln". Es geht mir schon etwas besser. Kleinere Nebeneffekte, wie Sodbrennen, sind nun fast weg und die Kilos purzeln auch. Was wirklich notwendig ist, denn meine Wirbelsäule hat schon genug zu tragen. Und mein Organismus wird nicht noch von Nahrungsmitteln zusätzlich befeuert. Geheilt werde ich dadurch nicht. Aber Linderung ist möglich.






Wir haben im Garten eigenen Salat, Radieschen, Mais, Rüebli, Fenchel, Gurken, Rhabarber, Beeren, Birnen und Äpfel. Jeden Tag trinke ich einen grünen Smoothie (aus jeglichem Grün - auch mit dem Grün der Karotten und der Radiesli). Ich nehme Omega3 Supplemente, MSM und Vitamin D3 und K2 zusammen mit Magnesium. Ich esse keinen Weizen, möglichst keinen Zucker, wenig Fleisch (sicher kein Schweinefleisch !) und dazu gute Fette (z.B. Leinöl).

So bin ich recht gut versorgt. Ich mache mir mein eigenes Eis aus gefrorenen Bananenscheiben, Kokosmilch und tiefgekühlten Himbeeren.
Etwas Kokosblütenzucker oder ein paar Datteln süssen mein Eis zusätzlich noch ein wenig. Sieht doch lecker aus, nicht ?






Sogar herrpunkt isst jetzt freiwillig ein paar Falafel und stimmt mir zu, dass der Fleischkonsum, auch der Umwelt zuliebe, etwas zurückgeschraubt werden kann. Wir beziehen übrigens unser Fleisch ausnahmslos beim Bauern HIER.Dänu führt seinen Betrieb genauso, wie ich es für richtig halte.

Sodeli, das war der letzte Post in der nächsten Zeit über meine Bobochen und Wehwehchen. Da ich aber weiss, dass ein paar meiner Leserinnen auch mit Rheuma zu kämpfen haben, möchte ich uns Mut zusprechen und auch ermuntern, den eigenen Weg zu gehen und sich nicht auf einen Weg "schieben" zu lassen. 

Ich weiss: mein Weg ist nicht Dein Weg ! Finde Deinen eigenen Weg !
Es gibt ausser Medis (die natürlich z.T. unbedingt genommen werden müssen) auch noch viele andere alternative Heilmethoden (Ernährung, Hypnosetherapie, Akupunktur, Shiatsu, Meditation, Cranio …). Setze Dich ins Bild. Löchere Deinen Arzt, informiere Dich im Netz, informiere Dich bei Betroffenen und gestalte dann dein Leben so, dass es sich gut anfühlt. Darum gefällt mir dieser Satz von Pippi Langstrumpf so gut:

Macht Euch die Welt, wie sie Euch gefällt !

Herzlich,
















Kommentare

  1. Ich hatte jahrelang Probleme mit dem Magen und fühlte mich wirklich oft totkrank. Anfang Jahr habe ich, so wie du meine Ernährung umgestellt, fange meinen Tag mit einen grossen Glas Sole-Zitronenwasser an, esse frühestens um 10 meine erste Mahlzeit, oft auch später. Seit einem halben Jahr habe ich nun keine Beschwerden mehr und habe ohne zu Hungern nebenbei ein paar Kilo abgenommen.
    Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg.
    Liebe Grüsse
    Katharina

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  2. Ich muss auch immer wieder erschüttert feststellen, das die Ernährungsberatung bei schweren Krankheiten immer viel zu kurz kommt bzw. überhaupt nicht gemacht wird. Dabei ist es doch das A und O, was wir unserem Körper zuführen. Es ist mit ein ungeheures Rätsel, wie das in der modernen Medizin fast komplett außen vor gelassen werden kann. Ich kann dir übrigens auch Mariendistel sehr ans Herz legen. Die wirkt auch anti-entzündlich und ist ebenfalls gegen Sodbrennen und viele organische Beschwerden. Vielleicht einfach mal erkundigen und mit einem Fachmann besprechen. Es gibt auch viele Informationen dazu hier: https://www.Vitaminexpress.org/Mariendistel. Ich wünsche Dir auf jeden Fall ganz viel Erfolg auf deinem weiteren Weg!

    LG
    Elsa

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