fraupunkt und der Esel !



Wie so viele Frauen (und natürlich auch Männer), ist auch fraupunkt nicht gefeit, es möglichst vielen Menschen um mich herum recht zu machen. Auch ich möchte geliebt, verstanden, bestätigt und zwischendurch einmal gelobt werden. Es tut einfach der Seele gut. Habe ich wieder einmal das Gefühl, es niemandem recht machen zu können, so hilft mir diese Geschichte ungemein. Deshalb möchte ich sie Euch vorstellen.

Als Kindergärtnerin liebe ich Geschichten. Sie sind oft ein wunderbares bildliches Transportmittel für Lebensweisheiten. Wie in meinem letzten Post erwähnt, mache ich mit Euch quasi einen Yoga-Einstieg. Lest gemütlich die Geschichte durch und lasst sie auf Euch wirken.

Die Geschichte kann zaubern. Sie entlockt Euch nämlich einen tiefen Seufzer und hinterlässt ein Lächeln. Sicher ? Ganz sicher !


Die Geschichte vom Esel

Ein Vater zog mit seinem Sohn und einem Esel in der Mittagshitze durch die staubigen Gassen. Der Sohn führte und der Vater sass auf dem Esel. "Der arme kleine Junge", sagte ein vorbeigehender Mann. "Seine kurzen Beine versuchen, mit dem Tempo des Esels Schritt zu halten. Wie kann man nur so faul auf dem Esel sitzen, wenn man sieht, dass das Kind sich müde läuft?"
Der Vater nahm sich dies zu Herzen, stieg hinter der nächsten Ecke ab und liess den Jungen aufsitzen.

Es dauerte nicht lange, da erhob schon wieder ein Vorübergehender seine Stimme: "So eine Unverschämtheit! Sitzt doch der kleine Bengel wie ein König auf dem Esel, während sein armer, alter Vater nebenherläuft." Dies tat nun dem Jungen leid und er bat seinen Vater, sich mit ihm auf den Esel zu setzen.
"Ja, gibt es sowas?", sagte eine alte Frau. "So eine Tierquälerei! Dem armen Esel hängt der Rücken durch und der junge und der alte Nichtsnutz ruhen sich auf ihm aus. Der arme Esel !"

Vater und Sohn sahen sich an, stiegen beide vom Esel herunter und gingen neben dem Esel her. Dann begegnete ihnen ein Mann, der sich über sie lustig machte: "Wie kann man bloss so dumm sein ? Wofür hat man einen Esel, wenn er einen nicht tragen kann?"

Der Vater gab dem Esel zu trinken und legte dann die Hand auf die Schulter seines Sohnes. "Egal, was wir machen", sagte er, "es gibt immer jemanden, der damit nicht einverstanden ist.
Ab jetzt tun wir das, was wir selber für richtig halten!" Der Sohn nickte zustimmend.

("Der Kaufmann und der Papagei", N. Peseschkian)


Ich wünsche Euch einen wunderbaren Juli ! Tut das, was Ihr im Moment für richtig haltet.
Geniesst die Sonne, die Cervelat, die auf dem Grill brutzelt, macht Euch keinen Stress mit Einladungen - seit spontan und macht doch wieder einmal etwas, was ihr als Kind so gerne gemacht habt ! Schaukeln, Purzelbäume schlagen, Eis essen, durch das Zimmer tanzen ohne Hemmungen oder wieder einmal ein "Eile mit Weile" oder ein Quartett machen ? Ein "Nüni-zieh" oder "Vier-gewinnt" spielen oder wie wärs mit einem "Elfer raus" ?
Ich habe gerade mein Stricklieseli wieder gefunden. Jetzt werde ich freudig Masche um Masche übers Häkchen legen und gespannt darauf warten, bis der Wollwurm aus der Liesel rauskriecht. 

Den Schriftzug "hello" habe ich schon gestrickt und Draht eingezogen (Bild oben). Jetzt möchte ich diesen Kannenwärmer machen. Schaut nur ! Kindheitserinnerungen müssen gar nicht verstaubt sein. Neu interpretiert sind sie sogar modern und up to date.





Macht Euch die Welt, wie sie Euch gefällt !



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