Leise rieselt der Schnee !




Dicke Schneeflocken fallen wie winzigkleine Papierschnipsel vom Himmel. In der Küche riecht es verführerisch nach frisch gebackenen Plätzchen, unser Gusseisen-Ofen ist wunderbar warm und weiche Kissen laden zum Fläzen ein. Voller Vorfreude wickle ich Geschenke in Sternenpapier ein. 

Dabei kommt mir die kleine Schneeflocken-Geschichte in den Sinn, die ich im Kindergarten sehr gerne erzählte:

Graue, finstere Wolken verdunkeln den Himmel. Es ist kalt und unwirtlich. Die Menschen haben die Mantelkragen hochgeschlagen und die Handschuhe übergezogen. "Heute wird es sicher schneien", sagen sie zueinander. Im Himmel bereiteten sich die Schneeflöckchen darauf vor, auf die Erde runter zu purzeln. Sie konnten es kaum erwarten. "Können wir jetzt gehen ?", "Wann ist es soweit ?", "Wie lange muss ich noch warten ?" Mit dieser Fragerei, haben die Schneeflöckchen die alte Wolke ganz kirre gemacht und sie brummelt: "Ihr müsst noch ein wenig warten, bald ist es soweit".

Ein bisschen weiter hinten auf der Wolke, versteckt im Nebel, standen ein paar Schneeflöckchen in einer kleinen Gruppe beisammen. Übermütig tuschelten sie und glucksten vor Freude. "Also, ich hüpfe einem Velofahrer direkt auf die Nase, so dass er erschrickt und umfällt", prahlt eine kleine Schneeflocke. Alle mussten lachen. Ein anderes meint: "Ich will eine Lawine machen. Wer hilft mir eine grosse Lawine zu machen ?". "Ich", "ich", "ich" schreit es von allen Seiten, so dass die alte Wolke schimpfen musste. "Wollt ihr wohl still sein dort hinten !"

In einer anderen Ecke der Wolke, standen ein paar Schneeflocken um eine besonders schöne Schneeflocke. Sie bewunderten die hübschen Spitzen und streichelten ganz vorsichtig die feinen, hauchdünnen Zacken. "Du bist das Schönste von uns allen ! Du solltest auf einem blauen Samtkissen landen. Ganz viele Leute müssen dich bewundern!"

Gar nicht weit weg, hinter einer feinen Nebelschwade versteckt, duckt sich ein kleines Schneeflöckchen und weint ganz leise. Es ist aus lauter Neugierde etwas zu nahe an den Wolkenrand gerollt und eine starke Windböe hat ihm zwei winzige Zacken abgerissen. Jetzt schämt es sich. Ein einziges Schneeflöckchen hat das Schniefen gehört und ohne lange zu fragen hat es begriffen, warum seine kleine Freundin so weint. Ohne lange zu überlegen, knackte es eine seiner Zacken ab und schenkte es dem traurigen Schneeflöckchen. Kaum hat es sich freudig bedankt, heisst es: "Achtung - fertig - loooos ! Wir fliegen hinunter auf die Erde!"

Es gab ein riesiges Durcheinander. Die Schneeflöckchen haben sich zum Ausgang gequetscht, auf ihre Zacken mussten sie auch noch gut achten und kaum war ein Plätzchen frei, hüpften sie von der Wolke runter auf die Erde. Nur das kleine Schneeflocken mit dem kaputten Zacken wurde immer zur Seite geschoben - bis es endlich ganz alleine mutig vom Wolkenrand hüpfte und lustig durch die Luft zwirbelte. 

Es verging eine ganze Weile, bis das Schneeflöckchen merkte, dass es auf einem ganz besonderen Tannenbaum gelandet ist. Dieser war mit ganz vielen Kerzen geschmückt und mit glänzenden, farbigen Weihnachtskugeln an den Ästen behängt. Ein Weihnachtsbäumchen mit einem Weihnachts-Schneeflöckchen als Stern oben auf der Tannenspitze. Das Schneeflöckchen wurde immer stolzer. Es streckte seine kleinen Zacken und glänzte wunderbar im Kerzenlicht. Ein kleines Kind hat ihm zugewinkt. Wie wunderbar.

(U. Stuber, Übersetzungsversuch von fraupunkt)





Wir leben in einer tumultigen Zeit. Eine Art Schneeflockensturm. Vieles macht mir Sorgen - der Rechtsrutsch in der Politik, der Klimawandel, Krankheiten und Existenzsorgen von mir nahe stehenden Menschen und auch die Boshaftigkeit von Menschen, von denen auch fraupunkt nicht verschont bleibt.

Da gab es im November eine "Kundin", die eine Bestellung aufgab, die ich sofort auf die Post bringen sollte, da die Enkel just am nächsten Tag Geburtstag hätten … Blöderweise habe ich es wieder einmal geglaubt und die Bestellung sofort mit Einzahlungsschein zugesandt. Natürlich habe ich das Geld bis jetzt nicht gesehen. Wie kann man nur ? Die Masche erstaunt die Polizei nicht. Schon letztes Jahr wurde ich übers Ohr gehauen - die Person kam sogar mit der ganzen Familie in das fraupunkt-Lädchen. Monate später - unter Androhung einer Strafanzeige - hat sie mir das Geld gezahlt. Es würde mich nicht wundern, wenn es wieder die gleiche Betrügerin gewesen ist.... eigentlich bin ich mir da schon fast sicher. Immerhin - die Strafbehörden sind informiert. 

Gerade heute flatterten zwei "Firmenregister-Rechnungen" ins Haus - beide um die Fr. 500.00. Nach kurzer Recherche merkte ich, dass dies eine fiese Fangmethode von sogenannten "Registerhaien" ist. Nach einem Handelsregister-Eintrag (den ich im Dezember machen liess) senden diese Rechnungen zu - so dass man das Gefühl hat, diese Rechnung sei vom Handelsregisteramt. Dazu mehr in einem Artikel vom "Beobachter" Klickklick ! Das Mail an den K-Tipp für die Warnliste ist gemacht.

Ich will aber friedvolle, keksduftende Weihnachten mit Schneeflöckchen, einem echten kleinen Tannenbäumchen bei uns in der Stube, ein knisterndes Feuer im Öfchen und dabei die Stricknadeln klappern lassen. Ich will schöne Schneeflöckchen-Geschichten hören und feste daran glauben, dass es liebe Menschen gibt, die gute Absichten haben, einander auch einmal einen Zacken aus der Krone schenken und dabei nicht vergessen zu lächeln und dankbar zu sein, für das was wir sind. Mitfühlende Menschen. Schöne Schneeflöckchen.

Liebe Betrüger: Bescheisst mich doch im neuen Jahr! Jetzt will ich weihnachteln.




Macht Euch die Welt, wie sie Euch gefällt !














Kommentare

  1. Ich hatte das schon dreimal, dass jemand nicht bezahlt hat, nach mehrmaligem Bitten habe ich es dann gelassen.
    Ich kann das auch nicht verstehen, gerade bei selbstgemachten Dingen, wo man weiss, wer das hergestellt hat. Ich war dann immer traurige und habe mich natürliche auch geägert.
    Gleichwohl mache ich doch immer wieder mal eine Ausnahme und verschicke auf Rechnung. In der Regel zahlen die Menschen ja schon.
    Ich mache mir auch viel Gedanken, um die Zukunft. Ich fühle mich hilflos.

    Ich wünsche dir und deiner Familie ein schönes Weihnachtsfest
    Katharina

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