fraupunkt und ihre Übergänge !




Zur Zeit ist es gerade ein wenig anstrengend - mein Leben.

Als ich in der Ausbildung zur Lehrperson Kindergarten war, merkte ich schnell, dass die Arbeit als Kindergärtnerin ein Knochenjob war - vor allem die Übergänge. Was ? Denkt ihr vielleicht.

Der Übergang wenn die Kinder von zu Hause in die Garderobe kommen ist recht turbulent. Von der Garderobe in den Stuhlkreis auch. Nach der Lektion folgt der Übergang ins Freispiel.  Nach dem Freispiel der Übergang wieder in den Stuhlkreis, um das Znüni zu essen. Zwischen den Übergängen sind die Kinder immer viel ruhiger und konzentrierter. Ihre Aufgabe ist klar und strukturiert. Deshalb müssen auch die Übergänge sehr gut strukturiert sein. 

Das ist vielleicht Didaktik und Methodik-Latein für Euch - aber mir begegnen solche Übergänge auch in meinem Leben - und diese bringen viel Unruhe und Instabilität.

Zur Zeit sind um mich herum viele solcher Übergänge. Meine frisch erwachsenen Kinder sind sozusagen im Übergang … sie sind quasi noch als Kinder zu Hause, sind aber jetzt Erwachsene. Es müssen neue Regeln/Strukturen mit ihnen erarbeitet werden. Und ehrlich - Übergänge in einer Familie sind ganz schön kräfteraubend: Wer darf wie oft das Auto brauchen, wer hilft wieviel im Haushalt, wieviel schmutzige Wäsche ist normal...? Gefühlt tausende solcher Fragen, die neu geregelt sein müssen.

Dazu begleiten wir noch unseren dementen Grossvater, der von Woche zu Woche mehr Hilfe braucht und ich mich mit meinem Göttergatten mit Spitex Preislisten, Tena-Slipeinlagen und Altersheim- und Pflegeheimprospekten herumschlagen muss. Auch wieder ein Übergang - denn im Moment hat es für ihn nirgends ein Plätzchen, wo er in nächster Umgebung betreut werden kann.


Zum Glück habe ich noch meinen Maileg Online-Shop und den Maileg Laden. Eine Konstante in meinem Leben, die mir wirklich richtig Spass macht und mich mit all den schönen Begegnungen auch glücklich macht.

Gestern habe ich mich vor dem Einschlafen wirklich gefragt, ob ich nebst meinem anstrengenden Gefühls-Hopping auch noch etwas für die Seele mache, denn ich habe tatsächlich vor ein paar Wochen begonnen, um 22.30 Uhr noch meinen Instagram-Account zu checken und bin dabei immer an schrecklicheren Videos hängen geblieben, die irgendwelches Tierleid zeigten. Irgendein Algorithmus von Facebook hat die Videos so platziert - und ich musste einfach hinschauen.

Darum ist es an der Zeit auch für mich selber einen Übergang zu strukturieren....nämlich den Übergang ins Bett. 
Ab heute werde ich das Handy ab 21 Uhr abstellen, aufhören grauslige Krimis im TV zu schauen und endlich mein Buch neben meinem Bett fertig lesen.

Ich werde keine Mails mehr checken, die Abwaschmaschine nicht mehr um 23.30 Uhr ausräumen und dazu nicht mehr Radio hören (oft grauslige News, die ich zu dieser nachtschlafenden Zeit auch nicht mehr ertrage). 

Schläfrig werde ich mein Lämpchen löschen, noch einmal über das unglaublich weiche Fell meines Hundes streicheln, meinem Mann einen Gute-Nacht-Kuss geben und meinen Kindern noch das Fenster im Zimmer öffnen und leise "Schlaf wohl" flüstern, um dann in einen wunderbaren, sanften Übergang hineinzugleiten...in meinen verdienten Schlaf.




Auf diesem Foto sind wir noch in Reih und Glied - aber auch den nächsten Übergang werden wir als Eltern gerne begleiten.

Ich wünsche Euch in der nächsten Zeit gute Übergänge und denkt dran - macht Euch die Welt, wie sie Euch gefällt!





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