fraupunkt und die Tannenspitzen !





Die moderne fraupunkt hat ein elektronisches Tagebuch. Jeden Morgen geniesse ich die Morgenruhe, schlürfe mein obligates Cappuccino, schreibe meine Gedanken ins Laptop, mache mir eine To-Do-Liste für den Tag und notiere mir Gedankenfetzen, die ich neuerdings in eine Kurzgeschichte oder auch in meinem Blog verweben kann. Ich liebe diese Stunde für mich ganz allein.

Vor ein paar Tagen entschied ich mich, hoch in die Tannenwipfel zu steigen und es mir in den frühen Morgenstunden in unserem Baumhaus gemütlich zu machen.





In luftiger Höhe von 4 Metern hat mein herrpunkt vor 5 Jahren ein wundervolles Baumhaus mit Balkon für die Kinder gebaut. Mittlerweile steige ich öfter in das Häuschen, als die Kinder.
Im Winter haben im Innenraum gerade wir vier Platz, um ein leckeres Fondue zu essen.




Unsere Tanne ist bereits 73 Jahre alt. Damit wir sie beim Baumhausbau nicht verletzten, wurde das Baumhaus nach "hinten gebunden" - das heisst das Baumhaus umarmt die Tanne sozusagen und wächst mit der Tanne mit. Was mittlerweile leicht sichtbar wird, denn die Fenster werden ein wenig schräg :0).






HERZLICH WILLKOMMEN ! Tretet ein !




Ein kleiner Raum, mit alten einmontierten Fenstern, die man sogar kippen kann. Der Burner ist auch unser Holzofen. Wie im Jugendkinderbuch "Die kleine Hexe" von Otfried Preussler, haben wir ein Öfchen mit Ofenrohr, welches durch die Tanne ins Freie lugt.




So sitze ich nun wahnsinnig gemütlich auf dem Baumhaus-Balkönchen und sinniere ein wenig.




Da fallen mir die ganz feinen, hellgrünen Tannenspitzli auf. Ich wollte doch schon immer eigenen Tannenspitzen-Honig machen ! Schon ist ein Eintrag mehr auf meiner To-Do-Liste. Es gibt übrigens eine Wochen-To-Do-Liste und eine Tages-To-Do-Liste. Dabei ist das Durchstreichen immer ein sehr vergnüglicher Akt !





Was fraupünktlipunkt sich vornimmt, führt sie auch aus. So pflückte ich bereits, nach dem immer etwas abenteuerlichen Abstieg vom Baumhaus hinunter in den Garten, ein "Löcherbecki" voll von Tannenspitzen und suchte erst dann nach dem Rezept in meinen Unterlagen.





Einen Tag lang wurden sie zugedeckt in Wasser eingelegt. Anschliessend mit dem Einweichwasser eine halbe Stunde lang gekocht.







Es entsteht dann ein weisslicher Sud mit all den köstlichen Ingredenzien, die unsere Tanne zu bieten hat. Ich habe diesen Sud mit den Tannenspitzen noch ein wenig ziehen lassen und dann auf 500 ml 500g brauner Kandiszucker dazugegeben und eingekocht, bis die Flüssigkeit auf einem kalten Tellerchen "breitläuft" (wie bei Marmelade).





Hat es so viele kleine Bläschen, ist die Konsistenz meistens schon bald erreicht.





Im Winter ist der "Tannenspitzenhonig" wunderbar unterstützend bei Erkältungskrankheiten. Er ist schleim- und krampflösend und auch für Veganer ein wunderbarer Honigersatz. Übrigens "Honig" nennt man diese Melasse, wegen der honigähnlichen Konsistenz.

Ich liebe diesen bernsteinfarbenen "Honig", mit dem frischen, zitronig-harzigen Geschmack. Sonntagmorgen mit Kaffee und einer selbstgebackenen Sonntagszüpfe (Zopfbrot) - herrlich ! Und in keinem Grossverteiler kann man dieses Naturprodukt kaufen.

Jetzt kann fraupunkt auf ihrer To-Do-Liste den Punkt "Blogeintrag Tannenspitzenhonig" lustvoll streichen und mich meinen armen Kiddies widmen. Sohnemann wurde vor drei Tagen im Spital operiert (Blinddarmentzündung)und ist jetzt rekonvaleszent zu Hause und Töchterchen klagt über Grippesymptome.

Am besten ich mache beiden einen frischen, kühlen Eistee mit einem Esslöffel Tannenspitzlihonig !

Bleibt gesund und munter und macht Euch die Welt, wie sie Euch gefällt !

















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